Emmaus-Impuls
Emmaus liegt in fußläufiger Entfernung vor den Toren Jerusalems. Der Ort ist das Ziel von Zweien aus dem Kreis Jesu. Am ersten Tag der Woche tauschen sie sich auf dem Weg über ihre Hoffnungen, ihre Zweifel und Fragen, ihre Erinnerungen aus. Im Gespräch erfahren sie die Gegenwart Jesu, der sich ihnen als der Lebendige zeigt: auf dem Weg und beim Mahl.
Mit den „Emmaus-Sonntagsimpulsen“ greifen wir diese sonntägliche Weg-Gottesdienst-Form auf. Unter den Bedingungen der Pandemie ist es möglich, sich mit einer Verwandten oder einem Freund zu einem Herbstspaziergang oder einer winterlichen Wanderung zu verabreden. Der „Weg-Gottesdienst“ kann beginnen mit dem Austausch über die Erlebnisse der vergangenen Woche sowie die Hoffnungen und Fragen angesichts der kommenden Tage.
Mit dem „Emmaus-Sonntagsimpuls“ regen wir dann zu einem Gespräch im Anschluss an das jeweilige Evangelium an, das in der katholischen Leseordnung für diesen Sonntag vorgesehen ist. Ob sich die Wandernden von diesen Fragen leiten lassen oder sie als Ausgangspunkt nehmen, um ihren eigenen Fragen nachzugehen, liegt in der Freiheit der 2er-Weggemeinschaft. Wir ermutigen zum Losgehen in dem biblisch begründeten Vertrauen, dass Gott gegenwärtig ist, wo immer Menschen in seinem Namen unterwegs sind.
Die Impulse sind jeweils zum Wochenende hier auf der Website einsehbar und können heruntergeladen werden.
Hier der aktuelle Impuls:
Emmaus-Sonntagsimpuls
am 5. Mai 2024
6. Sonntag der Osterzeit
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 15,9-17)
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wie mich der Vater geliebt hat,
so habe auch ich euch geliebt.
Bleibt in meiner Liebe!
Wenn ihr meine Gebote haltet,
werdet ihr in meiner Liebe bleiben,
so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe
und in seiner Liebe bleibe.
Dies habe ich euch gesagt,
damit meine Freude in euch ist
und damit eure Freude vollkommen wird.
Das ist mein Gebot,
dass ihr einander liebt,
so wie ich euch geliebt habe.
Es gibt keine größere Liebe,
als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
Ihr seid meine Freunde,
wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
Ich nenne euch nicht mehr Knechte;
denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt;
denn ich habe euch alles mitgeteilt,
was ich von meinem Vater gehört habe.
Nicht ihr habt mich erwählt,
sondern ich habe euch erwählt
und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt
und dass eure Frucht bleibt.
Dann wird euch der Vater alles geben,
um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
Dies trage ich euch auf,
dass ihr einander liebt.
Dieser Abschnitt aus dem Johannesevangelium gehört zu den Abschiedsreden Jesu und es geht ihm um die tiefe Verbundenheit seiner Jünger mit und in ihm, die bleibt. Die Frucht dieser Verbindung besteht in nichts anderem als in der Liebe. Es ist die Liebe, die von Gott ausgeht und auf ihn, den Christus, gerichtet ist, und der sie weitergibt an die Glaubenden.
Auch an mich! Ich bin geliebt, getauft und gesandt!
Welchen Widerhall löst die Aufforderung Jesu „bleibt in meiner Liebe“… und „liebt einander“ in mir und in dir aus?
Franz-Josef Wille
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